Open Space Konferenz - Die ideale Methode für Netzwerkveranstaltungen
- Timea Schmidt
- 14. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Was ist die Open-Space-Methode?
Open Space (auf Deutsch „offener Raum“) ist eine Workshop-Methode, die in den 1980er Jahren von Harrison Owen entwickelt wurde. Sie zeichnet sich durch ihre hohe Flexibilität und Teilnehmerorientierung aus. Der Grundgedanke von Open Space ist, dass die Teilnehmer den Ablauf des Workshops aktiv mitgestalten. Im Gegensatz zu traditionellen, stark strukturierten Konferenzen gibt es hier keine vorgegebenen Agenden, und auch der Moderator agiert mehr als Begleiter denn als Leiter.
Die Methode basiert auf der Annahme, dass die besten Ideen oft informell in Gesprächen oder Kaffeepausen entstehen. Eine Open Space Konferenz soll genau diesen freien, kreativen Austausch ermöglichen – ohne enge Vorgaben und Zwänge.

Wie funktioniert Open Space?
Open Space beginnt mit einer kurzen Eröffnung durch den Moderator, der das zentrale Thema der Veranstaltung vorstellt. Danach sind die Teilnehmer eingeladen, ihre eigenen Themen und Fragestellungen vorzuschlagen, die sie im Laufe der Veranstaltung diskutieren möchten. Diese Vorschläge werden gesammelt, und es entsteht eine Tagesagenda mit verschiedenen parallel stattfindenden Sessions.
Das Besondere ist, dass die Teilnehmer frei zwischen den Sessions wechseln können. Es gibt keine Pflicht, an einer bestimmten Diskussion teilzunehmen. Dies entspricht dem Prinzip der „Freiheit und Verantwortung“: Die Teilnehmer sind frei, das zu tun, was sie wirklich interessiert, tragen aber gleichzeitig die Verantwortung, sich aktiv einzubringen.
Warum eignet sich Open Space besonders für Netzwerkveranstaltungen?
Netzwerkveranstaltungen leben von den Menschen, die daran teilnehmen, und dem Austausch von Ideen. Open Space schafft die ideale Plattform für diesen Austausch und bietet zahlreiche Vorteile:
1. Flexibilität und Selbstorganisation
Da die Teilnehmer die Themen selbst bestimmen, können individuelle Interessen und Bedürfnisse Platz finden. Selbst bei besonders heterogenen Gruppen wird jeder angesprochen. Jeder Teilnehmer kann sich genau dort einbringen, wo er oder sie am meisten beitragen oder profitieren kann.
2. Förderung von Interaktion und Vernetzung
Der offene Charakter der Methode fördert die Interaktion zwischen den Teilnehmern auf natürliche Weise. Durch den ständigen Wechsel zwischen verschiedenen Gruppen und Themen haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit vielen unterschiedlichen Menschen auszutauschen, neue Perspektiven zu gewinnen und ihre Netzwerke zu erweitern.
3. Freiraum für Kreativität und Innovation
Traditionelle Workshop-Formate mit engen Agenden und Zeitplänen können den kreativen Prozess oft einschränken. Open-Space hingegen bietet einen Raum, in dem Kreativität und Spontanität blühen können. Teilnehmer fühlen sich durch die offene Struktur ermutigt, innovative Ideen einzubringen, neue Lösungen zu entwickeln und über den Tellerrand hinauszudenken. Nicht selten beginnen hier innovative Projekte.
4. Keine Hierarchien, alle Stimmen zählen
In einem Open-Space-Workshop gibt es keine festen Redner oder Experten – jeder Teilnehmer hat die gleiche Möglichkeit, Ideen einzubringen und Diskussionen zu gestalten. Dadurch entsteht eine offene, hierarchiearme Atmosphäre, die den Austausch von Wissen und Erfahrungen erleichtert. Dies ist besonders bei Netzwerkveranstaltungen wertvoll, da alle Teilnehmer auf Augenhöhe miteinander interagieren können.
5. Selbstverantwortung und Motivation
Ein Kernelement der Open-Space-Methode ist das Prinzip der Selbstverantwortung: Die Teilnehmer entscheiden selbst, welche Themen für sie relevant sind und wie sie sich einbringen möchten. Dieses Prinzip führt dazu, dass die Motivation und das Engagement der Teilnehmer in den Sessions besonders hoch sind, da sie sich mit Inhalten beschäftigen, die sie wirklich interessieren.
Praxisbeispiel: Open Space bei einer Netzwerkveranstaltung
Stellen wir uns eine Netzwerkveranstaltung für Akteure innerhalb der Augenoptik vor. Die Veranstaltung beginnt mit einer kurzen Einführung durch den Veranstalter. Danach haben die Teilnehmer – z. B. Optiker, Augenärzte, Marketingberater und Finanzberater – die Möglichkeit, ihre Themenvorschläge aufzuschreiben. Ein Optiker schlägt beispielsweise eine Diskussion über „Erfolgsfaktoren für die Kundenbindung“ vor, während ein Finanzberater das Thema „Tipps für Investitionen“ anregt.
Die Themen werden gesammelt und es entsteht eine Auswahl an Diskussionsrunden. Jeder Teilnehmer kann spontan entscheiden, an welcher Diskussion er teilnehmen möchte. Ein Vorteil ist, dass die passenden Personen sich in informellen Gesprächen kennenlernen und direkt über die Themen sprechen, die sie wirklich bewegen. So entstehen wertvolle Kontakte und ein intensiver Austausch, der durch die offene Atmosphäre des Open-Space zusätzlich gefördert wird.
Fazit: Open Space als Schlüssel für erfolgreiche Netzwerkveranstaltungen
Die Open-Space-Methode bietet eine einzigartige Möglichkeit, Netzwerkveranstaltungen dynamisch, flexibel und kreativ zu gestalten. Sie ermöglicht es, den Teilnehmern Raum für eigene Ideen und Diskussionen zu geben, was die Interaktion und den Wissensaustausch auf ein neues Level hebt. Durch den offenen und selbstorganisierten Charakter der Methode entstehen authentische und bedeutungsvolle Verbindungen – die Essenz jeder erfolgreichen Netzwerkveranstaltung.
コメント